Wieviel Speicher macht Sinn?
Zuviel Speicher gibt es nicht, allerdings ist dauerhaft ungenutzter RAM rausgeworfenes Geld. Aktuell kommen in der Standardkonfiguration alle Macs mit mindestens 8GB und der Mac Pro mit 32GB. Ältere Macs kamen aber oft noch mit 1-4GB vom Werk. Alle neuen Macs mit Apple Silicon kommen inzwischen mit fest installiertem RAM. Hier muss der Speicherbedarf direkt beim Kauf festgelegt werden, da ein späteres aufrüsten faktisch nicht möglich bzw. wirtschaftlich nicht rentabel ist.
Für Aufgaben wie Internet (wenige Tabs!), Office und ein paar Bilder aus der Digitalkamera nachbearbeiten genügt die einfachste Ausbaustufe, für mehr Tabs im Safari oder mehr gleichzeitig geöffnete Programme empfiehlt sich mindestens die mittlere Stufe.
Version | Minimum | Befriedigend | Komfortabel | |
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ab 10.6. (Snow Leopard) | 2GB | 4GB | 8GB | |
ab 10.10. (Yosemite) | 4GB | 8GB | 16GB | |
ab 10.13. (High Sierra) | 8GB | 16GB | 32GB |
Wer also mit älteren OS X-Versionen leben kann, erspart sich ggf. die Investition. Man gewöhnt sich aber sehr schnell an mehr Arbeitsspeicher und mag dann kaum mehr zurück (ähnlich wie bei einer SSD, die wir ebenfalls sehr ans Herz legen möchten). Sollen größere Videos bearbeitet werden, erst recht HD/4K, viele Audiospuren verarbeitet oder große Fotos in RAW-Convertern behandelt werden, sind eher 32GB aufwärts eine sinnvolle Wahl. Wer mit virtuellen Maschinen arbeitet, sehr viele Programme parallel benötigt, Gigapixel-Bilder oder Dateien mit dutzenden oder gar hunderten Ebenen bearbeitet, sollte durchaus 64-128GB in Betracht ziehen.
Grundsätzlich sollte man mit Hilfe der "Aktivitätsanzeige" (zu finden unter Programme im Ordner Dienstprogramme bzw. per Spotlight) prüfen, ob genug Speicher für die Aufgaben bereit steht. Dabei sollte man eine oder mehrere typische Arbeitsabläufe durchspielen und immer wieder den Speicherbedarf ermitteln. Idealerweise gilt es, daß die beiden Werte "Seitenauslagerungen" und "Verwendeter Swap" bei 0 Byte bleiben. Gehen diese beiden Werte über 0, müssen Teile des Arbeitsspeichers auf die Festplatte ausgelagert und bei Bedarf von dort wieder zurück in den Speicher geladen werden, da der Arbeitsspeicher voll ist. Selbst schnelle SSDs und Festplatten sind aber um den Faktor 50-250 langsamer als RAM und dadurch kommt es zu Verzögerungen im Arbeitsablauf.
Seit Mavericks sind einige der Werte verschwunden, dafür gibt es jetzt eine Speicherkompression der inaktiven Inhalte und den sogenannten Speicherdruck. Leider lässt sich da nicht mehr so einfach wie früher erkennen, ob bzw. wieviel Speicher sinnvoll wären, da Kunden trotz geringem Speicherdruck von spürbar schlechterer Performance berichten. Anscheinend kostet die Kompression auf älteren Macs mehr Leistung als sie durch etwas mehr freien Speicher bringt. Ein verwendeter Swap über 0 ist aber weiterhin ein deutliches Anzeichen für zuwenig physischen RAM, auch der Wert "Komprimiert" kann ein Indikator sein.
Desweiteren ist es sinnvoll, das immer noch ein wenig Speicher frei bleibt (wir empfehlen mindestens 20-25% des Gesamtspeichers), um auch für Lastspitzen und künftige Aufgaben gewappnet zu sein. Denn die zu verarbeitenden Daten werden mit der Zeit in der Regel eher größer als kleiner.